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Definition

Cyber-Mobbing. Ein Begriff, der versucht, ein furchtbares und sehr aktuelles Phänomen zu fassen. Ein Phänomen, das die Geschädigten sehr leiden lässt – physisch, wie psychisch. Ein Phänomen, das zu zahlreichen schwerwiegenden Problemen im Alltag einer Person führen kann. Die einzelnen Autoren der Forschungsliteratur setzen dabei jeweils unterschiedliche Schwerpunkte. Der wichtigste Forscher auf dem Gebiet der Mobbing-Forschung ist zweifelsfrei Dan Olweus. Für ihn wird ein Schüler oder eine Schülerin gemobbt, wenn er oder sie wiederholt und über eine längere Zeit den negativen Handlungen eines oder mehrerer anderer Schüler oder Schülerinnen ausgesetzt ist.
Dabei muss zwingend zwischen den Begriffen Mobbing und Bullying unterschieden werden. Mobbing kann auch im Alltag zwischen Erwachsenen stattfinden – beispielsweise im Büro. Der Begriff Bullying hingegen bezeichnet das Mobbing an Schulen, sei es zwischen Schülern oder zwischen Schülern und Lehrern.

Der Begriff des Cyber-Mobbings wird hingegen unterschiedlich akzentuiert. Die Populärliteratur sowie ein Großteil der Presse bezeichnen das Phänomen als Cybermobbing. Dabei muss unterschieden werden, dass es – rein inhaltlich betrachtet – kein neuartiges Phänomen ist, sondern eine Unterform des Mobbings. Die Schreibweise Cyber-Mobbing sollte daher – meiner Meinung nach – eingehalten werden. Ein wissenschaftlicher Autor bezeichnete die Problematik treffend als „Mobbing auf Steroiden”, da die Folgen viel gravierender sind als beim Schulhof-Mobbing.
Slawomir Siewior, der dieses Phänomen eng verknüpft mit den Phänomenen Cyber-Grooming und Sexting, definiert Cyber-Bullying als

die bewusste oder unbewusste Schädigung anderer Schüler oder Lehrer durch Jugendliche mit modernen Kommunikationsmitteln, wie Handys oder dem Internet. Dies kann kurzfristig oder langfristig geschehen und die Folgen sind für die Opfer viel gravierender als beim Schulhof-Bullying, da das Opfer ganztags belangt werden kann und der gesamte weitere Lebensweg betroffen sein kann.

Ein Bild oder ein Tweet – mehr braucht es nicht, um einer Person das Leben dramatisch zu erschweren.
Cyber-Mobbing wird weiterhin in sechs Unterformen gegliedert: Die Beschimpfung („Flaming”), die Belästigung („Harassment”), das Verbreiten von Gerüchten („Deingration”), das Auftreten unter einer falschen Identität („Impersonation”) sowie die Bloßstellung und Betrügereien („Outing and trickery”) und das Ausschließen („Exclusion”).